Ein Dokumenten-Akkreditiv ist ein Zahlungsinstrument, welches das Risiko der Nichtzahlung an den Exporteur beschränkt. Auf Auftrag des Importeurs verpflichtet sich die Bank an den Exporteur eine Zahlung durchzuführen, falls in bestimmter Zeit, die im Akkreditiv notwendigen Dokumente nachgewiesen werden. Die Bank verifiziert nur vorgelegte Dokumente. Ein Dokumenten-Akkreditiv wird eröffnet und realisiert anhand Einheitlicher Richtlinien und Gebräuche für Dokumenten-Akkreditive (Uniform Customs and Practice for Dokumentary Credits – UCP). Diese wurden von der Internationalen Handelskammer in Paris (ICC) bearbeitet und wurden zum ersten Mal im Jahre 1933 veröffentlicht. Am 1 Juli 2007 trat die Neufassung unter der Bezeichnung UCP 600 in Kraft. Folgende Änderungen wurden eingeführt:

  1. Definition und Interpretierung von Begriffen und Formulierungen. Dies betrifft unter anderen solche Wörter wie about, approximately, wenn es um die Menge oder den Preis geht, on oder about – Termine vor und nach dem Datum, to, until, from, between, first half, second half – Monatshälften sowie beginning, middle, end, die die Monatsdekaden betreffen.
  2. Das Akkreditiv ist in der Tat eine unwiderrufbare Verbindlichkeit der Bank, auch wenn im Inhalt dieses Wort fehlt.
  3. Die maximale Zeit für die Kontrolle der Dokumente wurde auf 5 Tage verkürzt. Der Eksporteur ist auch verpflichtet, termingerecht die Konnossemente zu hinterlegen.
  4. Die Bank akzeptiert nur „reine” Konnossemente, das keine Klauseln oder Angaben zu der Ware oder Verpackung enthält. Das Wort „clean on board” muss nicht mehr im Konnossement stehen, auch wenn das Akkreditiv dies verlangt.
  5. Die Unterschriften auf den Konnossementen müssen darauf hinweisen, wer unterschreibt – Transporteur, Kapitän, Agent oder Charterer.
  6. Das Akkreditiv lässt Umladungen zu, sofern der gesammte Seetransport durch ein und dasselbe Konnossement gedeckt ist.